Mitte September sind wir noch einmal zu einem zweiwöchigen Urlaub in die Türkei geflogen. In der ersten Woche machten wir eine Rundreise durch Kappadokien. Anschließend verbrachten wir noch eine Woche Badeurlaub im Hotel Sidera bei Antalia am Meer.
Wir hatten die Reise wieder über Berge&Meer gebucht, die ja im vergangenen Jahr von TUI übernommen wurden. Gleich am ersten Tag, gab uns unser Reiseleiter Hassan zu verstehen, das er schon seit zwanzig Jahren Rundreisen für TUI mache und er bisher nur mit Gästen von TUI, Dr.Tigges oder GEBECO gereist sei, und das es für ihn eine neue Erfahrung sei, mit einer „Billigreisegruppe“ zu fahren. Am Ende der Rundreise musste er zugeben, das die „Billigreisenden“ disziplinierter und mindestens genau so interessiert waren, wie die „Besserreisenden“.
Nach einer abwechslungsreichen Rundreise hatten wir uns die Anschlusswoche im Badehotel reichlich verdient. Das Hotel SIDERA ist ein 5-(türkische-)Sterne Hotel zwischen Alanya und Side. Wir haben uns sehr wohl gefühlt, und sind der Meinung das Preis/Leistungsverhältnis passt. Der Strand ist nicht so „doll“, da er sehr schmal ist, und aus einem überwiegend Kieselstrand besteht. Am Pool sind die Liegen ziemlich dicht zusammengestellt, was uns aber nicht gestört hat.
Als besondere Überraschung kam am zweiten Tage unserer anschliessenden Badewoche unsere Tochter Diana mit unserem kleinen Maximilian ebenfalls in unserem Hotel an und war bis zu unserer Abreise mit uns zusammen. Für den Kleinen, der mittlerweile ein „großer Junge“ von 8 Monaten ist, war diese Woche sehr schön, da er ja quasi 5-Personen als „Bespassungsteam“ den ganzen Tag um sich herum hatte.
Wir flogen von Frankfurt nach Antalia. Nach einem kurzen Transfer von Flughafen zu unserem ersten Hotel (Gida-City) war erst einmal relaxen angesagt. Am nächsten Tag wurden morgens die Koffer in den Bus verladen und die ca. 500 Km lange Strecke von Antalia nach Konya in Kappadokien begann.
Unser erstes Ziel war das Museum der Tanzenden Derwische. Dieses im 12. Jahrhundert von Mevlana gegründete Kloster ist heute ein Museum und Wallfahrtsort für die Türken. Dementsprechend herrschte auch ein munteres Treiben zwischen ausländischen Touristen und einheimischen Gläubigen.
Ein Ärgernis war das Film- und Fotoverbot innerhalb des Hauptraumes. Aber okay, viele Gläubige beteten vor den Särgen der verstorbenen Derwische und ich sehe ein, das ein permanentes Blitzlichtgewitter der Touristen gestört hätte.
Gegen Abend kamen wir in der Stadt Nevsehir in unserem Hotel Altinöz an. Nach einem kurzen Abendessen, gingen alle recht früh ins Bett. Am nächsten Morgen begann der erste Tag unserer Besichtigungstour durch Kappadokien.
Unser erstes Ziel der Tages war das Freilichtmuseum Göreme mit seinen bizarren Tuffstein Türmen. Dieses Tal wird von den Türken auch das Pascha-Tal ;-)) genannt.
Der nächste Punkt der Reise waren die Höhlenstädte aus der Christenverfolgungszeit. Es ist faszinierend, zu sehen wie die Menschen, aus Furcht vor den Römern, mit einfachsten Werkzeugen ganze unterirdische Städte aus dem weichen Tuffsteingebirge heraus gekratzt haben. Da die Höhlen nach keinerlei Plänen entsanden, hat man den Eindruck, sich in einem riesengroßen Käse zu befinden, indem sich die Mäuse völlig planlos durchgefressen haben.
Nach einem schönen Mittagessen, fuhren wir in die Stadt Ürgüp auf einen einheimischen Wochenmarkt. Das Angebot an Gemüse, Obst und Gewürzen war überwältigend. Es gab Radieschen dick wie ein Apfel oder Weißkohl mit einem Durchmesser von mindestens 40 Zentimetern und Säckeweise Gewürze aller Art.
Am nächsten Tag fuhren wir frühmorgens zum Rosen-Tal. In knapp zwei Stunden, wanderten wir das Tal abwärts bis zum nächsten Dorf. In einem Cafe am Dorfplatz machten wir eine ausgiebige Pause.
Am Nachmittag besuchten wir die Höhlenkirchen mit den einzigartigen Wandmalereien. Auch diese Kirchen wurden von den Mönchen aus dem blanken Tuffstein heraus gekratzt. Die in den Kirchen vorhandenen Bögen und Säulen haben keinerlei statische Funktion. Sie dienen rein der Optik.
Abends machten wir noch verschiedene Fotostops um in der untergehenden Sonne noch ein paar Eindrücke von diesem herrlichen Stückchen Erde aufzubewahren.
Der nächste Vormittag gehörte der obligatorischen Besichtigung einer Teppichfabrik. Nachdem wir diesen Punkt endlich abgehakt hatten, ging es zu einem etwas außerhalb liegenden Tal zu einem wirklich wunderbaren rustikalen Mittagessen. Auf einem Obstgrundstück unter uralten Obstbäumen servierte der Wirt ein schönes tückisches Mittagsessen.
Auch in diesem abgelegenen Tal gab es Höhlenwohnungen und Kirchen. Nach einer kurzen Wanderung durch das Tal kamen wir wieder am Ausgangspunkt bei unserem Bus an.
Der letzte Tag der Rundreise führte uns zur Karawanserei Sultanhani. Diese Karawanserei wurde im 12. Jahrhundert gebaut. 1950 wurden durch ein Erdbeben Teile der Gebäude zerstört, die aber heute alle wieder aufgebaut sind
Der letzte touristische Punkt unserer Rundreise, war das Amphitheater von Perge. Das ganze Gelände gibt einen guten Überblick über den Aufbau der ganzen Anlage.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist das Hotel SIDERA ein 5-(türkische-)Sterne Hotel zwischen Alanya und Side. Es hat etwa 400 Betten und liegt direkt am Strand zwischen Side und Alanya.
Der Speisesaal ist sowohl klimatisiert, als auch im Freien. Wir haben wie gewohnt, alle Mahlzeiten im Freien zu uns genommen.
Das Hotel hat eine schöne Poolanlage mit drei großen Wasserrutschen. Die Liegen stehen ziemlich dicht beieinander rund um den Pool. Ein besondere Plus ist der überdachte Babypool.
Als wir nach unserer Rundreise im Badehotel ankamen, feierte das ganze Land gerade das „Zuckerfest“. Das Zuckerfest ist der Abschluss des Ramadan.
Das ganze Hotel war an diesem Tag festlich ausstaffiert. Das Buffet war dem Anlass entsprechend sehr üppig dekoriert.
Wir hatten ein schönes ruhiges Zimmer mit seitlichem Meerblick. Die Ausstattung des Zimmers war in Ordnung aber nichts Besonderes. Das Bad war ausreichend aber in einwandfreiem Zustand. Das Zimmermädchen (Ermine) war sehr nett sprach etwas Deutsch und machte ihre Arbeit gewissenhaft. Ab und zu legte sie die Handtücher zu netten Gebilden zusammen.
Die Hauptattraktion des Urlaubes war aber unumstritten unser kleiner Spatz. Wir hatten ihm schon gleich bei unserer Ankunft einen Schwimmreifen mit einem Sitz gekauft. Im ersten Moment war er noch ein wenig zögerlich, sobald er aber merkte, das ihm nicht passieren kann war er völlig begeistert.
Unser Mäxchen ist eine absolute Wasserratte. Jeden Morgen und jeden Mittag war er 10-15 Minuten mit seinem Schwimmreifen im Pool unterwegs. Schon nach kurzer Zeit hatte er raus wie er mit den Füssen im Wasser vorwärts kommt und ab da gab es kein halten mehr. Er paddelte wie eine kleine Ente im Becken herum. Aber nach jeder seiner Runden im Pool war er so kaputt, das er erstmal eine Stunde schlafen mußte.