Im Frühjahr dieses Jahres haben wir eine Transferfahrt mit der AIDA-Bella von Dubai nach Mallorca mitgemacht. Schon seit Jahren planen wir einmal eine Transferfahrt mit einem Kreuzfahrtschiff zu machen. Der Grund hierfür sind die vielen Seetage, die nun einmal erforderlich sind um eine größere Strecke zurück zu legen. Unsere längste Strecke auf dem Meer warfen 6 zusammenhängende Tage auf See. Aber genau das wollten wir ja haben, wir konnten endlich mal das Schiff so richtig schön nutzen.
Wir waren fast drei Wochen mit der Bella unterwegs um wieder zurück ins Mittelmeer zu kommen. Bei dieser Reise sahen wir z.B. Dubai, den Suezkanal und verschiedene Städte im Mittelmeer.
Als wir aus dem Flughafen kamen und mit dem Bus zu unserem Schiff fuhren, bekamen wir schon mal einen kurzen Einblick in die Stadt Dubai, die erst seit 20-25 Jahren existiert. Es gibt nur Hochhäuser. Eine Altstadt öder ähnliches sucht man vergebens, da es früher hier nichts gab, außer Wüste. Die Stadt wurde auf dem Reißbrett geplant und auch danach gebaut. Grün gibt es nur dort, wo künstlich bewässert wird.
Gleich für den ersten Abend hatten wir eine abendliche Stadtrundfahrt mit Besichtigung der Wasserspiele im Zentrum der Stadt gebucht. Mitten in Zentrum ist ein großer künstlicher See, aus dem Fontänen und sonstige Wasserspeier, zu klassischer Musik, allabendlich ein grandioses Schauspiel angeben.
Am nächsten Tag hatten wir den Besuch der Dubai-Shoppingmall, angeblich die größte der Welt, mit ca. 1200 Geschäften gebucht. Der Bus brachte uns zur Mall und wir hatten 4 Stunden Zeit, nach Herzenslust einzukaufen. Aber ehrlich gesagt nach zweieinhalb Stunden hatten wir keine Lust mehr, da alles für uns Europäer sehr teuer ist. Deshalb gingen wir in den „Essensbereich“ das ist ein Bereich, in dem ein kleiner Imbiss neben dem anderen steht. Es gibt Essen aus allen Ländern der Erde, aber auch hier sind die Preise gesalzen. Extra für meinen Enkel Maximilian habe ich ein Foto vor dem KFC gemacht, dem Lieblings-Fastfood-Anbieter unseres Enkels.
Mitten in der Shopping-Mall war ein großes Meeresaquarium, ob das für die Tiere so angenehm ist möchte ich bezweifeln. Der Eintritt kostete läppische 40 US-Dollar, wohl gemerkt pro Person. Das Aquarium geht über drei Stockwerke mitten im Einkaufszentrum.
Normalerweise mag ich keine „Fress-Bilder“. Ich hasse es, wenn die Leute im Lokal am Tisch sitzen und zuerst ihren ganzen Teller fotografieren. Womöglich gleich noch in irgendeinem Onlineforum posten und kommentieren, obwohl sie es noch gar nicht probiert haben. Aber wie dem auch sei, heute habe ich zum ersten Mal auch ein paar Fotos, ich möchte betonen diese Fotos hat meine Frau gemacht, auf unserer Seite veröffentlichen. Denn das was ihr hier seht, ist der größte Unterschied zwischen MEIN SCHIFF und AIDA, das Essen.
Nach einem Seetag erreichten wir Muscat im Oman. Auch Muscat wirkte auf uns künstlich. Alles zu groß, alles zu viel Beton und alles viel zu protzig. Man sieht auch hier, dass vor 20 oder 30 Jahren gar nichts war und dann mit Petrodollars gewaltsam eine Stadt aus der Wüste gestampft wurde.
In Muscat besichtigten wir die Sultan Qabus Moschee. Laut Aussage des Führers, die Größte Moschee der Welt. Im großen Saal oder wie man das bei Muslimen auch immer nennt, hängt ein riesiger Kristall-Kronleuchter aus Steinen von Swarovski. Laut Führer soll er ein Gewicht von ca. 7 Tonnen haben.
Gleich am zweiten Tag unserer Transferfahrt hatte ich Geburtstag. Meine Frau hatte ein AIDA-Geburtstagspacket gebucht. Darin enthalten war eine Flasche Champagner und Häppchen an einem schönen Tisch im Heckrestaurant zum Auslaufen der Bella in Dubai. Ein weiteres Schmankerl war ein Champagner-Tasting während der Transferfahrt und ein Abendessen im Rossini. Von der Reederei stand gleich am Morgen eine Flasche Sekt und ein paar Pralinen in unserer Kabine.
Die abendlichen Shows waren wieder mal wie immer spitze. Der Gedanke, dass zur gleichen Zeit in Deutschland das Wetter besch... ist, gab bei den Veranstaltungen auf dem Pooldeck einen besonderen Kick. Angenehme dreißig Grad, da lässt es sich auch abends bei den Shows aushalten.
Nach einem Seetag erreichten wir, ganz im Süden vom Oman, die Stadt Salalah. Wir hatten einen halbtägigen Badeausflug in ein Hotel in Salalah gebucht. Vor Beginn des Ausfluges gab unser Reisebegleiter der AIDA ein paar einführende Worte zu unserem Badeausflug. Als er uns erklärte, es sei jetzt Ramadan und die Frauen dürften auch am Strand nur im T-Shirt ins Wasser, brach eine Revolution im Bus aus. Alle waren sauer und wollten lautstark ihr Geld zurück. Wie es sich aber bald herausstellte, hatten wir ein absolutes „Greenhorn“ unter den Reisebegleitern erwischt. Theoretisch hatte er zwar Recht, aber praktisch wurde es in dem Hotel, zu dem der Strand gehörte nicht gelebt. Als sich die emotionalen Wogen wieder geglättet hatten, fuhren wir los und hatten einen schönen Vormittag in einem Hotel der etwas gehobeneren Art.
Nachmittags sind wir noch mal auf eigene Faust von Schiff nach Salalah gegangen und haben dort den Souk besucht. Der Souk soll angeblich schon fast Tausend Jahre alt sein. Ob das stimmt können wir nicht sagen, aber einen Rundgang ist er allemal wert. Es gibt dort alles was man sich vorstellen kann. Gewürze, Keramik, Klamotten, Haushaltsgegenstände, Lebensmittel und vor allem Weihrauch. Es ist schon mal ganz interessant, zu sehen wir der Weihrauch im Rohzustand aussieht und wie er in verschiedensten Zubereitungen weiterverarbeitet wird.
Nachdem wir Salalah verlassen hatten, begann die sechstägige Fahrt durch den Suezkanal. Der Suezkanal einschließlich der nördlichen und südlichen Zufahrtskanäle ist 190 km lang. Der Kanal wird einspurig befahren. Er hatte deshalb drei Begegnungsstellen von insgesamt 78 km Länge. Die Schiffe fahren immer in Konvois von 27 Schiffen. Die Reihenfolge der Schiffe innerhalb der Konvois ist festgelegt. Zuerst fahren die Kriegsschiffe, dann die Kreuzfahrt und Personenschiffe und zuletzt die Frachtschiffe. Zwischen jedem Schiff ist ein Mindestabstand von 2 bis 3 km. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt ca. 15 km pro Stunde, je nach Streckenabschnitt und der Gezeitenströmung im Südende des Kanals.
Auf diesen Teil der Reise hatten wir uns besonders gefreut, da man nun mal so richtig das Schiff nutzen kann. Sechs Tage lang in der Sonne liegen und der Wüstenlandschaft zuschauen. Die Annehmlichkeiten des Schiffes genießen und das Unterhaltungsprogramm verfolgen.
Unser erstes Ziel im Mittelmeer war Athen in Griechenland. Die Temperaturen hatten sich langsam von ursprünglich 30-32 Grad auf 25-26 Grad reduziert. Aber bei strahlendem Sonnenschein konnten wir doch die Altstadt von Athen genießen.
Im Schiff gibt es jeden Abend eine Show im Theatrium. Aber durch Corona hatten wir nur den halben Spaß, da man immer diese blöde Maske tragen muß und dazu hatten wir absolut keine Lust.
Unser nächstes Reiseziel im Mittelmeer war Cagliari die Hauptstadt von Sardinien. Sie ist für das auf einem Hügel gelegene Castello-Viertel bekannt, dass von einer mittelalterlichen Mauer umgeben ist und sich über den Rest der Stadt erhebt. Zu den architektonischen Highlights gehört auch die Kathedrale von Cagliari aus dem 13. Jahrhundert.
Unser letztes Ziel war Barcelona. Barcelona, die Hauptstadt der spanischen Region Katalonien, ist für ihre Kunstwerke und Architektur bekannt. Die imposante Kirche Sagrada Familia und andere Wahrzeichen der Stadt, von der Hand des Künstlers Antoni Gaudi, sind überall in der Stadt zu finden. Der Eintritt zur Besichtigung der Sagrada Familia beträgt 70 Euro und muß schon Monate vorher bestellt werden. Also haben wir uns die Kathedrale nur von außen angesehen. Reicht ja auch.
Nach Barcelona fuhr unser Schiff in der Nacht nach Mallorca, wo wir Vormittags auscheckten und Nachhause flogen.