In diesem Jahr gab es erstmalig 2 Wochen Pfingstferien für die Schüler in Rheinland-Pfalz. Deshalb verlegten wir den gemeinsamen Urlaub mit unserem Enkel Maximilian genau in diese zwei Wochen. Im Laufe der Jahre waren wir immer mal wieder in Caorle ca. 60 Kilometer von Venedig entfernt im Hotel Universal. Bei dem Hotel handelt es sich um ein kleines, nettes 3-Sternehotel an der Uferpromenade von Caorle. Zum großen weißen Sandstrand sind es nur 50 Meter. Da wir mit dem Auto nach Italien gefahren sind, war es sehr angenehm, dass das Hotel über ein eigenes Parkhaus verfügt, in dem das Auto sicher untergebracht ist.
Gleich am zweiten Tag haben wir uns im Hotel drei Fahrräder gemietet und sind zu einer Lagune in der nähe von Caorle gefahren. Dort hat man 10 Fischerhütten, so wie sie vor vielen Jahren gebaut wurden, aufgebaut und zur Besichtigung freigegeben. Traditionell erbauten die Fischer ihre Hütten in der Lagune, unmittelbar am Wasser. Als Baumaterial verwendeten sie Schilfrohr, die Böden der Hütten wurden mit Ziegelsteinen ausgelegt. Die Fischer wohnten nicht in den Hütten, sondern benutzten sie nur manchmal zum Übernachten. Ansonsten bewahrten sie darin ihre Netze und anderen Geräte auf. Bei den Hütten befindet sich meist auch eine Anlegestelle für das Fischerboot.
Caorle wird häufig „Klein-Venedig“ genannt. Diese Bezeichnung verdankt der Ort seinen kleinen Gassen, den Glockentürmen und den in typisch venezianischen Farben gestrichenen Häusern. Bemerkenswert sind vor allem die Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert und der zylindrische Glockenturm aus dem Jahr 1100 sowie die Kirche Madonna dell’Angelo am Oststrand. Bekannt wurde der Ort auch durch den Schriftsteller Ernest Hemingway, der in einem Anwesen am Rande der Lagune von Caorle wohnte und dort seinem Roman „Über den Fluss und in die Wälder“ (1950) schrieb.
Von Caorle nach Venedig sind es mit dem Auto ca. 60 Kilometer. Wir haben unser Auto auf einem Parkplatz in Punta Sabbioni abgestellt und sind mit einem der Schiffe ins Zentrum von Venedig gefahren. Auf dem Parkplatz und in den Booten herrschte ein Massenandrang. Aber gut was soll‘s, überall wo es schön ist sind Menschen und da wo keine Menschen sind, ist auch meistens nicht schön.
Wir waren im Laufe der Jahre immer mal wieder in Venedig und sind jedes Mal aufs Neue begeistert. Wir liefen vom Hafen entlang der Uferpromenade bis zum Markusplatz und von dort in die Altstadt. Wo wir in einem netten kleinen Restaurant, nicht gerade billig, aber gut gegessen haben.
An einem trüben Regentag, ja das gibt es auch im Mai, sind wir vom Meer weg Richtung Berge gefahren. Etwa 100 Kilometer nördlich von Caorle liegt das kleine Städtchen Asolo. Asolo und seine Umgebung sind bekannt für den Weinbau. Der Ort liegt im klassischen Prosecco-Gebiet. Hier wird ein besonderer Prosecco hergestellt, der Asolo Prosecco, der eine Garantie für seine Herkunftsbezeichnung trägt. Gitta wollte eigentlich einfach nur einen weißen Hauswein trinken zum Essen trinken, aber es kam ein Prosecco, von dem sie begeistert war.
Auf dem kleinen Hügel über der Stadt steht eine Festung, wegen wir eigentlich von Caorle hierher gefahren waren. Nachdem wir aber den ganzen Vormittag durch das pittoreske Örtchen gelaufen waren, hatte niemand mehr Lust auf den steilen Weg zur Festung.
Caorle ist auch bekannt für seinen typisch italienischen weißen, langen und breiten Sandstrand. Ich glaube hier muß man nichts mehr groß erläutern.
Bei einem weiteren trüben Tag haben wir eine Schiffstour, wieder von Punta Sabbioni, zu den kleinen Inseln im Golf von Venedig gemacht. Es fahren dort Schiffe, wie bei uns die Stadtbusse, immer im Kreis um die Inseln (Murano, Burano, usw.) immer wieder mit neuen Touristen zu versorgen. Wir hatten aber echtes Pech. Gegen Nachmittag zogen auf einmal dicke schwarze Wolken auf und es regnete ein bis zwei Stunden wie aus kübeln.